Über „GEFÜGE – Teil 2“
Hinter „GEFÜGE – Teil 2“ verbirgt sich der zweite Teil eines Konzeptes, dass sich über zwei getrennte Alben erstreckt und diese fest zusammen schweißt. Erst in ihrer Einheit eröffnen sie dem Hörer, unterstützt durch die symbolische Aussagekraft der CD-Cover, ihre Gesamtaussage.
Die Entscheidung eine Doppelveröffentlichung zu wagen, fiel im Laufe der Überlegungen, wie wir dem Hörer die Fülle unseres neuen Materials zur Verfügung stellen sollten. In Betracht dessen, den Hörer nicht „überfordern“ zu wollen und ihm unser Material in gesunden bzw. verträglichen Portionen zur Verfügung zu stellen, schied die Möglichkeit einer Doppel-CD aus. Wir wollten keine „ewig- lange-CD“, bei der der Zuhörer in der zweiten Hälfte abschaltet und sich nur noch berieseln lässt und somit also die Aussage versäumt. Es sollten zwei Alben entstehen.
Um die Gesamtaussage des Konzeptes aber nicht zerreißen zu lassen, sollte der Entscheidung zwei Alben zu produzieren, nun die Entscheidung den Termin der Veröffentlichung für beide gleich zu setzen, folgen. So steht dem Hörer immernoch die Möglichkeit offen, von Beginn an beide Alben aufeinander folgend zu hören, wenn er das denn möchte.
Besetzung
Musik: SINNFLUT
Texte: Manuel Bartsch
E-Gitarre: Michael Krahn in „Mein Wunsch“ und „Seelenwinter“
Sinnflut sind
Magnus Bartsch, Manuel Bartsch
Lyrics
Der Weg
Ich frage mich wo bin ich
wenn du mich vergisst?
Was brennt denn hier
und tief in mir?
Es ist die Angst vor hier.
Labyrinth der Angst
Was nützt es mir Wenn ich krepier
Mein Leben knallt
Auf den Asphalt
Im Labyrinth der Angst
Ich keinen Ausweg fand
Und weiter lief
Im Stummen Laut
Sich die Erregung staut
Im Stillen bleibt
Mein Herz befreit
Und als ich tot
Meinen Kopf erhob
War ich zu weit
Tief in meiner ausgedörrten Seele
Suchte ich nach Liebe –
Doch konnt’ ich Hass nur finden
Der Kummer lag mir Steine in die Brust
Warf mich ins Meer und schenkte mir
Den ersten echten Kuss
Mein Wunsch 1 & 2
für immer
einfach nur dazusitzen,
in der Stille zu versinken,
das Schweigen der Luft zu hören,
die Wände mit meinem Blick zu fesseln,
das sie nicht entkommen können
das war mein Wunsch
und ich erfüllte ihn mir
so geriet ich ins Krankenhaus –
von nun an
nur noch dazuliegen,
das Rätseln, die Welt um einen zu vergessen,
sich aus der Hektik auszuschalten,
das umgebende Getuschel zu ignorieren
und mich nur auf das Weißwerden
der Umgebung zu konzentrieren
das war mein Begehren
und ich erfüllte es mir
so wurde ich begraben –
der Reigen um meine Person
zeichnete ein hämisches Grinsen auf mein Gesicht
und fast hätte ich gelacht
würde ich nicht für immer
nur noch daliegen wollen,
um mir einen neuen Traum auszudenken
Rotes Meer
Ich konnte ihn damals zittern sehen
So bebte sein Leib, so erstarkte sein Flehen
So traf es ihn, wie einen Pfeil
Von Fremden empfangen, blieb er stehen
Beschwor das Bangen in ihm zu gehen
Da brachten sie ihm Sohn und Seil
Der Vater nahm sein Kind entgegen
Versuchte es in seinen Arm zu legen
Da sah ich es wieder, in seinem Gesicht
Auch ich konnte mich nicht regen
Mein Bruder war nicht mehr am Leben
Und langsam erlosch auch in mir das Licht
Doch ich werd‘ nicht.
Doch ich werd‘ niemals treiben
In einem roten Meer
Ich werde dem Himmel bleiben
Ist mir auch kalt und schwer
Ich werde die Schatten vertreiben
Die mir geboren sind
Und ich werd‘ dem Himmel bleiben
Wie sein erstes Kind
Denn ich werd‘ niemals …
Wir besuchten ihn oft, seit diesem Tag
Das versprachen wir ihm, da er da lag
Und wir spürten seinen fernen Schritt
Der Priester trug, zur Reise,
ihn damals in den Sarg
Und sprach: „Es folge ihm, der folgen mag!“
Und mein Vater erhob sich –
und ging leise mit ihm mit
Und Tag für Tag, da wir da standen
Stand auch die Zeit über unsern Landen
Und ging mit uns zurück
Und als mein Bruder und ich das Spielen überwanden
Und endlich zueinander fanden
Da sagte er noch, zu meinem Glück
Doch ich werd‘ niemals …
Denn ich werd‘ niemals …
Seelenwinter
mein Atem friert
ich gebe auf
meine Seele tut das gleiche
mir ist kalt
obwohl die Sonne scheint
es ist Winter –
eine ganz normale Jahreszeit
Auf einem meiner Wege
ich lief auf einem meiner Wege
durchschritt die Gärten, durchschritt die Beete
und trank den Wind und trank den Schein
und ließ die Sonne in mich ein
in meine Seele und in mein Sein
in meine Welt, in mich hinein
in meinen Glauben, in mein Vertrauen
in mein Gebein
Doch du wolltest niemals wirklich bei mir sein
in deinen Augen warst du stets bei dir allein
und ließt mich stehen
in deinem Herzen brannte nie ein Licht
nicht für mich, nicht für irgendwen
keiner sollte dich versteh’n
das du nur der ander’n Träume stiehlst
sie benutzt, sie verführst
dich in ihre Seelen wühlst
bis sie blind dir vertrau’n
nimmst du ihnen ihren Raum, ihre Sicht –
ob’s zerbricht oder nicht ist dir gleich
du steckst in jedes Herz dein Ich
Ich tanzte durch meinen Regen
durchschwamm die Meere,
durchschwamm die Seen
und trank den Wind und trank den Schein
und ließ dich weiter in mich ein
in meine Seele und in mein Sein
in meine Welt, in mich hinein
in meinen Glauben, in mein Vertrauen
in mein Gebein
Doch du wolltest niemals …
Ich lief auf einem deiner Wege
zerschlug die Gärten, begann zu beten
ertrank am Wind, ertrank am Schein
und du brachst weiter in mich ein
in meine Seele und in mein Sein
in meine Welt, in mich hinein
in meinen Glauben, in mein Vertrauen
in mein Gebein
Im Kreise
Da fragt man Sachen mich
die selber mir nicht wissend sind
Ein Magnet der Bitterkeit bin ich
auch wenn mein Leben
sich mit Traurigkeit nicht füllt
Die Schmerzen aller Menschen Seelen
binde ich in mich und sauge auf
was euer Wesen nicht vergisst
und doch vergessen will für alle Zeit
Nur gut, dass nicht allen es gelingt
so könnt‘ man etwas Gutes daraus ziehen
Doch wer hört schon auf solch ein Sagen
das da aus dem Herzen dringt
und eher noch als manches Lied
scheinbar gleich nach Elend
und nach Tode klingt
So, dass erneut das Glück
die Flucht beginnt zu greifen
weil das zuvor kein Erbe bringt
Und der Beginn des Alten
das Neue überlagert
und der Sinn begraben wird mit denen
die schon einmal daran starben
So malt sich just ein neuer Kreis,
der schon bald mein Herz erreicht
und neue Fragen wachsen lässt
und neue Kreise nicht verhindert