Nach dem Sturm, so möchte man meinen, kommt die Ruhe … aber auch davor. Doch wie ruhig ist sie wirklich? Aufregend ist sie alle Mal – und schöpferisch.
Für uns schien sie sich beachtlich nahtlos an „Das Vermächtnis“ anzufügen. Denn bald darauf zog Magnus für mehr als ein Jahr zu mir nach Stuttgart, und ermöglichte so erstmals eine längerfristige, intensive Zusammenarbeit für SINNFLUT. Wir fingen zu schreiben und zu produzieren an, und merkten in diesem Eifer kaum, dass uns das neue Material schon bald die Grenzen einer handelsüblichen Audio-CDs sprengen sollte …
Doch was nun? Ein Ende war nicht in Sicht – die Arbeit unterbrechen und veröffentlichen, neue Titel im Archiv verschwinden lassen? All diese Ideen kamen nicht in Frage und so dachten und dachten wir uns immer tiefer und standen plötzlich vor einem schemenhaften Konzept, in dem sich alles in einander zu fügen schien und das nichts anderes bedeutete, als zwei Alben zur gleichen Zeit das Licht der Welt erblicken zu lassen. Zwei CDs, die sich sowohl unterschieden, als auch ergänzten, die einerseits in sich geschlossen aber sich dennoch gegenseitig fortführen sollten …
… und dann war da noch die Sache mit der Produktion – ein Tonträger auf CDR stand nicht mehr zur Debatte … Wer nun aber schon einmal mit Studioproduktionen im erweiterten Sinne zu tun hatte, kann sich sehr gut vorstellen, was es bedeutet würde ein Album zu produzieren – doch davon gleich zwei auf einmal? Von zwei Studenten, die im nicht gerade als Mieterparadies verschrienen Stuttgart wohnten?
Die Zeichen standen auf Sturm, die Ruhe lag hinter uns. Wir verschafften uns, mit familiärer Hilfe, einen Kredit und starteten mit „Ontogenesis Publishing“ unser anstehendes Werk. Als dann auch noch „Biohazzard Records“ (später übernommen von „Danse Macabre Records“) mit uns Kontakt aufnehmen sollte und uns seine Dienste als Vertriebspartner anbot, schien sich erneut alles zusammenzufügen und knapp zwei Jahre nach „Band 3 – Das Vermächtnis“ erschienen im Januar 2004 – erstmalig als Label Release – „GEFÜGE – Teil 1“ und „GEFÜGE – Teil 2“ als Geschwister-Alben simultan im Handel.
Die unmittelbare Folgezeit war aus Schaffenssicht insbesondere durch viele kleinere Projekte gekennzeichnet. So zum Beispiel die Fertigstellung eines Tonträgers aus dem Soloprojekt „Manuel Bartsch – 1997-2000“ oder aber eine Single, die als kostenlose Version zum Ende des Jahres 2004 an unsere Fans weiter gereicht wurde und auf dem u.a. das Video zu „Im Anblick meines Augenblicks“ zu sehen war.
Mittlerweile wieder nach Leipzig zurückgezogen, wurden 2005 weitere Projekte angestoßen, so z.B. einige Compilations oder aber auch der Soundtrack zum Dokumentarfilm „Abenteuer Alpencross“ von Roland Schymik. … nebenbei war aber immer wieder SINNFLUT.
Die Zeit verrann und verformte die Ruhe danach, zur Ruhe vor dem Sturm. Mit „Biohazzard Records“ wurden wir uns in Bezug auf Produktion und Vertrieb schnell einig. Und so war es nur noch eine Frage der Zeit, bis unser neues und 6. Album „Epik“ in den Regalen und online Stores stehen sollte …