Wortmacht

Amboss-Mag.de

Fast unbemerkt bewegen sich kleine Bands im Dickicht der aufkeimenden schwarzen Szene. Mit geringsten musikalischen Möglichkeiten liefern sie ein Höchstmaß an Qualität und Liebe zum Detail. Letzteres wird bei „Sinnflut“ besonders durch die ergreifenden Texte deutlich. Umhüllt von einer musikalischen Dunkelheit, deren Extreme im Minimalismus ihre Heimat finden, wird hier nicht ein Text runtergepredigt, nein er wir erzählt mit all seinen Facetten, welche zwischen Gruselroman und Realität hin und her pendeln. Die beiden Brüder sind Underground im wahrsten Sinne des Wortes. Das dieser schwarze Underground mit viel Pathos und Klischees besetzt ist, dieses Vorurteil schafft das Duo aus der Welt. Ernsthaft und mit viel Liebe zum Detail verfällt man der dunklen Musik.

Die drei CDs bestechen durch ihre wirkungsvolle Dunkelheit, das Negative in Form einer Realsatire. Ergreifende Worte mit der passenden, teilweise klassischen Musik versehen, lässt das Gehirn anspringen. Mitten im Lied siecht man förmlich dahin und zwar mit seinen Gedanken. Die Schwermütigkeit ist wie der ON-Schalter des Gehirns. Denken, schwelgen und mit sich in einer Welt der kalten Harmonie schwebend, so in etwa wirkt die Musik von Sinnflut. Insgesamt ein kleiner Hort der Zuflucht, wenn die Verzweiflung das Zepter übernimmt. „Sinnflut“ holen dich nicht heraus, nein, sie erzeugen die tiefe Gefühlswelt in dir.

Amboss: Stellt euch doch bitte einmal vor und beschreibt mit eigenen Worten, welche Art von Musik ihr macht.

Manuel:
Ich bin Manuel und mit 23 Jahren der Ältere von uns beiden. Zur Zeit bin ich in Stuttgart und genieße eine Ausbildung als Mediengestalter. Wenn wir aufgefordert werden, unsere Musik zu beschreiben, so fällt uns dies verdammt schwer (- und soweit ich mich erinnern kann ist uns dies auch nie wirklich gelungen -). Es ist wie das Beschreiben der Gefühle selber – eigentlich muss man sie erfahren, um sie zu verstehen. Wenn man uns also fragt, dann sagen wir so etwas wie: „Viel Klassik und Chor mit düsterem Wave und noch düsterer Atmosphäre.“ Wahrlich verwenden wir viele klassische Instrumente, von dem breiten Spektrum der Streicher an über das Piano bis hin zu den Blasinstrumenten (Oboe, Flöte, Trompete, etc.), ebenso aber auch Schlagzeug und Gitarre. Die Werke Sinnflut’s definieren sich vor allem über seine Texte; als das Projekt 1998 ins Leben gerufen wurde, stand noch allein der Gedanke an die Vertonung von Gedichten einer bis heute 5-bändigen Lyriksammlung von Manuel Bartsch, die noch immer ungebrochene Basis Sinnflut’s ist. Dieser Ansatzpunkt stellt gleichzeitig den Grund für die ausschließlich deutschen Texte in all unseren Liedern dar. Trotz der Textlastigkeit ist die Musik aber niemals nur Beiwerk oder einfache Untermalung gewesen, sonder war ständig gleichberechtigt – und mehr noch, sie hat ohne Unterlass den Anspruch vertreten, parallel zur Sprache, den Inhalt der Texte eigenständig zu übermitteln!
Viele Menschen sehen in unsere Musik jedoch nicht nur ruhig tragende Melancholie, sondern beschreiben als fast schon als depressiv. Ob das so ist, soll jeder für sich entscheiden, Tatsache ist jedoch, Sinnflut ist definitiv nichts zum „nebenbei“ hören! Man muss zuhören können – und diese Aufgabe reichen wir bewusst an unsere Hörer weiter, wir fordern seine Bereitschaft, selber die Musik aufzunehmen und sie verstehen zu wollen.

Magnus:
Da mein Bruder so ziemlich alles zum Thema „Wie wir unsere Musik beschreiben“ gesagt hat, bleibt mir nur noch übrig mich vorzustellen. Ich bin 19 Jahre alt und da ich gerade mit der Schule fertig bin, beginne ich im September meinen Zivildienst in Stuttgart. Da Manuel und ich dadurch nach längerer Zeit wieder in der gleichen Stadt wohnen, werden wir diese Zeit intensiv nutzen können, um an unserem 4. Album zu basteln.

Amboss: Euer drittes Album ist nun ein Jahr veröffentlicht, wie seid ihr mit den Reaktionen zufrieden?

Manuel:
Kurz gesagt „Sehr“! Aber ein wenig überrascht waren wir schon, denn die Kritiken sind durchweg sehr positiv ausgefallen. Mit einem Vergleich zwischen Reaktionen zu vorherigen Alben können wir allerdings nicht dienen, denn im Grunde sind nämlich die zu „Band 3“, die ersten schriftlichen Kommentare und Reviews von Außerhalb, da wir erst mit diesem 3. Band begonnen haben, aktiv auf uns aufmerksam zu machen.

Magnus:
Dem kann ich nur beipflichten. ich konnte es kaum fassen wie positiv die Reaktionen waren.

Amboss: Ihr macht alles selbst, vom Cover bis zur Verbreitung. Gibt es Kontakte zu Labels für die nächste Veröffentlichung?

Magnus:
Wir haben zwar schon ein paar CD’s an verschiedene Labels geschickt, aber bisher ist noch nichts daraus geworden. Ich glaube aber auch, dass es Zeit braucht, um die richtigen Menschen für eine gute Zusammenarbeit zu finden.

Manuel:
Zudem hatten wir, soweit ich mich entsinnen kann, auch nur unseren ersten Band versendet. Jetzt würde es auch vielleicht ein wenig anders aussehen, da sich ja seit dem bei uns auch einiges getan hat.

Amboss: Bei der Art Musik, welche ihr macht, kommt schnell der Begriff „neue deutsche Todeskunst“ auf. Könnt ihr mit dieser Bezeichnung leben, oder ist der Begriff zu negativ besetzt?

Manuel:
So weit ich weiß, entstand der Begriff in den 90er Jahren als Analogon zur „Neuen Deutschen Welle“. Die NDW wiederum in den frühen 80er Jahren, als man endlich anfing das allgegenwärtige Englisch als musikalische Textform abzulegen und sich gezielt in der Muttersprache auszudrücken. In dieser Zeit rückten auch vielmehr die emotionale Ausdruckskraft und die textlichen Inhalte der Lieder in den Vordergrund (was sich allerdings später im Zuge des wachsenden kommerziellen Erfolges wieder änderte!). Da man in der deutschen Gothic-Szene, den frühen 90er Jahren, ebenfalls begann die deutsche Sprache als Tabu-Thema abzulegen, entstand eben der Begriff „Neue Deutsche Todeskunst“. Ob diese Anlehnung an den Begriff NDW nun aber hauptsächlich aus kommerziellen Bestrebungen erfolgte und somit die Bezeichnung NDT Einzug in die Musiklandschaft hielt (da der Begriff an sich sehr gut vermarktbar schien), weiß ich nicht. Wenn man aber lediglich den historischen parallelen des Musikmachens folgt und glaubt, kann ich mit dem Begriff gut leben, da er prinzipiell nichts falsches aussagt (abgesehen davon, dass er schon etwas sehr künstliches an sich hat und ebenso ziemlich bizarr wirkt). Auf der anderen Seite hat er sich eben auch nicht durchsetzen können und damit einhergehend kleben an ihm auch eine Menge Vorurteile und Missverständnisse bzw. Unwissenheit.

Amboss: Texte wie Musik sind sehr dunkel, benötigt man bestimmte Stimmungen um die Texte zu schreiben, bzw. die Musik zu komponieren?

Manuel:
Ich weiß nicht, wie es anderen ergeht, ich jedoch brauche keine sonderlich spezielle Situationen oder Gefühlskonstellationen. Ich glaube, mit der Musik treffe ich meine Lebensphilosophie, die ich schließlich niemals ablegen kann. Darüber hinaus kann ich mich in Situationen, wie ich sie auch in meinen Texten beschreibe, sehr schnell hineinversetzen, so dass ich auf „richtige Gelegenheiten“ nicht unbedingt warten muss.

Magnus:
Auch ich benötige nicht eine bestimmte Stimmung um einen Text von Manuel zu vertonen. Der Text an sich besitzt immer eine bestimmte Grundstimmung, in die man sich nur „hineinfallen“ lassen muss. Dann kommen die Ideen von allein. Auf diese Weise sind auch unsere bisherigen Werke entstanden.

Amboss: Auf dem Album sind mit Sebastian Röhrer und Michael Krahn zwei Gitarristen zu hören, gehören sie zur Band?

Magnus:
Da wir beide nicht Gitarre spielen können, bekamen wir die nötige Unterstützung beim Experimentieren mit Gitarren-Sounds von Sebastian Röhrer und Michael Krahn.
Für die Zukunft wünschen wir uns schon dauerhafte Unterstützung dieser Art.

Manuel:
Genau, sie helfen uns ab und zu und ich bin mir sicher, dass wir auch jeder Zeit auf sie zählen können. „Sinnflut“ als Band jedoch besteht nur aus Magnus und Manuel Bartsch.

Amboss: Kannst du mehr über den alten Menschen erzählen, der Inhalt von „ein ganzes Leben“ ist?

Manuel:
Er ist ein Mensch, der nicht zwangsweise alt an Jahren ist. Vielleicht hat er viel erlebt – zumindest viel für ihn. Er ist allerdings reine Fiktion, vielleicht eine Befürchtung und ich hoffe für ihn, dass er nirgendwo wirklich existiert. Er lebt einzig aus der Kraft heraus, die Gewissheit zu besitzen der einzige Mensch zu sein, der an soviel erlebten Elend nicht zu Grunde gegangen ist. Es ist eine Art Trotzreaktion. Das Absurde besteht darin, dass er letztendlich nur noch aus dem Grund lebt, der ihm eigentlich sein eigenes Leben zerstört hat – nämlich die Pein, der Schmerz. Und in seiner Einsamkeit setzt er sich einem Masochismus aus, indem er ohne Unterlass in Büchern und Schriften nach möglichen Schicksalen sucht, die auf negativer Weise sein eigenes übertreffen und er damit auch den letzten Sinn in seinem Leben verliert … was dann ja auch geschieht!

Amboss: Gibt es eine Verbindung mit dem Folgesong „das Lachen“ in dem es über ein Kind geht?

Manuel:
Nicht direkt, obwohl es denkbar wäre. Es ist ein eigenes Schicksal. Ob dieser Schicksalsschlag jedoch ausreichen würde, eine solch leidende Person vom Ausmaß des Titels „Ein ganzes Leben“ zu erschaffen, weiß ich nicht. Das liegt dann im Auge des Betrachters.

Amboss: Die Texte sind wie vertonte Gedichte, dabei wählst du eine Sprache, die nicht immer klar werden lässt, was die Aussage des Songs ist. Willst du den Hörer zum Nachdenken anregen und seiner Interpretationsfreude freien Lauf lassen?

Manuel:
Nun, es SIND Gedichte! Und darauf lege ich auch sehr großen Wert. Alle Texte entstehen separat, ohne vorher über eine Vertonung nachgedacht zu haben. Das Überdenken – manchmal auch bezeichnet als „Interpretieren“ – ist deshalb auch so wichtig, um die Gesamtaussage zu verstehen. Und eben das ist unser erklärtes Ziel: „Zum Nachdenken anregen.“ Niemand soll sich allerdings hinsetzen und wissenschaftlich die Texte zerpflücken – oh je. Deshalb ist es ja auch Musik. Sie soll im Menschen aufgenommen werden und weiterleben und jeder beginnt sich auf seine eigene Art und Weise schließlich Gedanken darüber zu machen und die Inhalte für sich auszuwerten – wenn er es denn möchte. Ich selbst bin mir der Tatsache bewusst, das meine gewählte Sprache nicht die einfachste ist und, obwohl ich für mich immer eine konkrete Aussage oder Situation formuliere, weiß ich, dass ich sehr gerne und wissentlich die Dinge so umschreibe, dass sie auf verschiedene Weisen auffassbar sind. Mein Bruder sagte einmal, das vielleicht gerade auch hier die Musik nicht nur hilft die Texte zu übermitteln, sondern auch die Inhalte zugänglicher zu machen. Er sagte, sie sei dann so eine Art „Gehilfe“ auf dem Weg zum Verständnis.

Amboss: Auffallend ist, dass die Songs zum Schluß ein wenig härter erscheinen, ohne auf die kühle Atmosphäre zu verzichten. Stimmt der Eindruck und gibt es einen Grund hierfür?

Manuel:
Ja, der Eindruck stimmt ganz und gar. Das Album zeigt eine instrumentelle Steigerung, oder auch Entwicklung auf, vom ersten Titel „Ein ganzes Leben – Teil1“, in dem der Text fast für sich alleine steht, bis hin zum Titel 6 „Kristallkäfig“ (bzw. Titel 7 „Sie“ [Gitarrenversion]), indem, nach dem Einsatz eines Orchesters, die Gitarren die Oberhand gewonnen haben. Und in allen Stücken versuchen wir die Tiefe aufleben zu lassen, die notwendig ist, sowohl die Texte zu übermitteln, als auch die Hörer zu fesseln und anzusprechen. Von vornherein war dieser Verlauf nicht unbedingt angestrebt, aber auf dem Weg zur Fertigstellung und bei der Auswahl und Reihenfolge der Musik-Stücke, kristallisierte sich immer mehr und mehr diese Struktur heraus. Für mich ist sie ein stetiges ansteigen in sich ruhender und übermittelter Emotionen, die von Stück zu Stück immer lauter und aggressiver werden, bis man letztendlich das Gefühl hat, sie heraus schreien zu müssen, da sie zu mächtig geworden sind.

Amboss: Wie viel persönliche Erfahrungen lässt du in deinen Texten einfließen?

Manuel:
Ganz einfach alle. Ich denke, dass man persönliche Erfahrungen nie aus irgend etwas heraushalten kann. Schon gar nicht aus einer so persönlichen Sache, wie Gedichte schreiben.

Amboss: Das Cover Artwork eurer drei CDs erinnert ein wenig an Lacrimosa, ist dies beabsichtigt?

Manuel:
Nein, das ist es auf keinen Fall und ehrlich gesagt, sehe ich auch nicht wirklich Parallelen.

Magnus:
Beim Cover der 2. CD ist vielleicht eine gewisse Ähnlichkeit vorhanden, die jedoch bestimmt nicht beabsichtigt war und einen ganz eigenen Ursprung hat. Doch bei Band 1 und 3 empfinde ich dies absolut nicht.

Amboss: Die Alben sind mit Band 1-3 betitelt. Gibt es einen thematischen Zusammenhang zwischen den Werken?

Manuel:
Einen thematischen nicht, aber einen ursprünglichen. Der Zusatztitel „Band“ (1-3) entstammt aus dem Zusammenhang, das eine Verbindung zwischen meine Lyrik-Bänden und den Musik-Alben bestehen bleibt. Es ist also eine Adaption, denn genauso, wie jeder meiner Gedichtsbände eine Schaffensperiode zusammenfasst, fasst auch jedes Musikalbum etwas für sich zusammen, nur dass es hier jeweils Inhalt, oder Thema ist.

Amboss: Für eine „Band“, welche hauptsächlich durch die Texte ihre Ausdrucksform findet ist ein Titel wie „Wortlosigkeit“, ein wenig überraschend, was steckt hinter dem Titel von Band 2?

Manuel:
Die Bezeichnung ist in gewisser Weise ein Homonym und trägt ihren Ansatzpunkt direkt beim Vorgängeralbum „Band 1 – Vergessene Melodien“. Beide Titel weisen auf etwas verloren gegangenes hin. Bei „Band 1“ ist es die Melodie (genauer gesagt die Musik, aber auch der Klang der Worte bzw. des Inhaltes) und bei „Band 2“ sind es die Worte, die Sprache. Inhaltlich beschreibt „Wortlosigkeit“ aber auch den Konsens des 2 Albums. Der Titel beschreibt zum einen das Resultat aus den beschriebenen Situationen und den damit überlieferten Emotionen. Man ist also „sprachlos“ im Hinblick auf das Geschehene. Zum anderen soll er auf die Kommunikationslosigkeit dieser Gesellschaft zeigen, die Verschlossenheit, das Anonyme. Hinter jeder Fassade stecken doch so viele Schicksale!

Amboss: Zwei Brüder in einer Band, da kommt es doch auch mal zu Streitigkeiten, wie kann man sich eure Zusammenarbeit vorstellen?

Manuel:
Ja, Zoff gibt’s auch schon mal, gerade weil diese „zwei Brüder“ auch noch die einzigen Bandmitglieder sind …!
Unsere Zusammenarbeit ist aber vor allem intuitiv und ergänzend. Jeder versteht ziemlich schnell, worauf der andere hinaus will und der eine kann besser arrangieren, der andere besser komponieren und manchmal ist es eben anders herum. Das Gegenseitige ist das Wichtige und das klappt prima.

Magnus:
Die größten Streitigkeiten gibt es meist bei Kleinigkeiten (z.B.: welches Tönchen soll an diese Stelle …). Darüber wird dann erst einmal heftig diskutiert. da wir beide Sturköpfe sind, kann das entweder ausarten oder sehr lange dauern. Das ganze geht dann so lange bis einer nachgibt.

Amboss: Läßt eurer Meinung nach das Musikgeschäft noch genügend Platz für Bands wie euch?

Manuel:
Eigentlich ja, da es uns in Ruhe lässt und wir durch unsere Ungebundenheit machen können, was wir wollen, ohne die Konsequenzen fürchten zu müssen! Aber in Wirklichkeit natürlich nicht, oder nur ganz wenig. Vielleicht ist dies aber ja auch gut so, denn in diesem ungeheuren Streben nach Profit und dem einhergehenden Zeitdruck, wüsste ich nicht, ob ich mich wohlfühlen würde. Aber ich möchte hier das „Musikgeschäft“ nicht an den Pranger stellen, vielleicht wäre es ja anders, wenn die Gesellschaft die Kunst mehr zu schätzen wüsste. Vielleicht sind aber auch die Künstler der Musik viel zu viel geworden, so dass ein Überblick kaum noch möglich scheint und irgendjemand entscheiden muss, was gut ist und was nicht!

Magnus:
Dazu kommt auch noch, dass es auch in unserer Szene mehr und mehr hauptsächlich um die Tanzbarkeit der Lieder geht, besonders wenn man seine Musik erfolgreich vermarkten will.
Alles in allem ist bestimmt irgendwo ein Plätzchen für uns frei, aber es dürfte sehr schwer werden.

Amboss: Bis auf zwei Fotos im Booklet eurer ersten CD gibt es keine weiteren Porträts auf den CDs, habt ihr Angst durch euer Aussehen in eine bestimmte Schiene gepresst zu werden?

Magnus:
Ich denke, dass wir nicht verhindern können in eine Schiene gepresst zu werden. Ob wir Bilder von uns in den Booklets abdrucken, oder nicht spielt da keine große Rolle.

Manuel:
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass unsere Schiene nicht gerade viele Weichen hat, aber man muss ja trotzdem nicht gleich alles herauf beschwören. Davon abgesehen, spielt das Gesicht oder die Erscheinungsform der Menschen hinter der Musik für das Resultat keine Rolle. Die Person ist zwar wichtig, aber nicht das Aussehen. Auf der anderen Seite ist es uns im Übrigen auch sehr viel wichtiger die Texte abzudrucken, als unsere Gesichter.

Amboss: Die Hauptklientel eurer Hörer dürfte in der Gruftie Szene zu finden sein. Wie sehr seid ihr mit dieser Szene verbunden?

Manuel:
Sehr! Schließlich ernähren wir sie ja auch ein Stück weit mit unserem Schaffen.

Magnus:
Zudem hat auch sie selbst unser Schaffen geprägt!

Amboss: Wann wird Band 4 veröffentlicht, was erwartet den Hörer auf dem neuen Werk und wann werdet ihr Live zu sehen sein?

Manuel:
„Band 4“ wird wohl noch ein wenig auf sich warten lassen, aber kommen wird er bestimmt. In baldiger Zukunft ist vorerst eine Single geplant: „Im Anblick meines Augenblicks“, die unser erstes gleichnamiges Video enthält. Wir arbeiten zwar daran, die Bühne zu erobern, doch bislang gestaltete sich dies gerade aufgrund der unterschiedlichen Wohnorte als sehr schwierig. Wir müssen uns selbst noch ein wenig gedulden. Vorerst ist es wichtig, erst einmal einen Ort zu finden, an dem wir gemeinsam für längere Zeit bleiben können um auch live das übermitteln zu können, was wir auf den Alben zum Ausdruck bringen wollen. Geplant ist dabei in jedem Falle unter anderem eine Kombination aus Lesung, Hörspiel und Musikkonzert. Hier sollen außerdem weitere musikalische Stücke, die ich selber unter meinem eigenen Namen im Rahmen meiner Texte veröffentliche, zur Präsentation gelangen.

andreas
www.amboss-mag.de – 05.07.2002