Über „Band 2 – Wortlosigkeit“
Die Facetten des Schweigens und sind so vielschichtig und unüberschaubar wie deren Ursachen und Ursprünge. Folgerichtig sind deren Ausdrücke so individuell wie die Menschen selber und zuweilen noch undurchsichtiger.
Dieses Album versucht sich jenen Formen der Stille und des still werdens anzunähern und zu beleuchten. Insbesondere die endgültigen …
Besetzung
Musik: SINNFLUT
Texte: Manuel Bartsch
Sinnflut sind
Magnus Bartsch, Manuel Bartsch
Lyrics
Sie
Sie stand auf der Erde
Und schaute in den Himmel,
Ihr Blick ergriff die Wolken
Erfüllt von tiefer Stille.
Den Wunsch gehüllt in Tränen
Das Gesicht gelöst in Angst,
Im Geist mehrt sich der Zweifel
Verdrängt die Akzeptanz.
In weiter Ferne bin ich bei ihr
Verstehe jedes Wort,
Ich trinke ihre Tränen
Verfluche jeden Gott.
Kein Beten und kein Flehen
Hat sie zurück gebracht,
Im Traum werd‘ ich sie sehen
Doch Kälte hält mich wach.
Nun steh ich auf der Erde
Und schau‘ zum Firmament
Und mein Blick sucht nach den Wolken
An denen die Stille hängt.
Kerker
verschlossen im Kerker
meiner unstillbaren Triebe
wartend auf das Urteil
blind vor Habsucht
von Dunkelheit umhüllt
an den Boden gekettet
gefesselt durch die Wurzeln meiner Gier
der Egoismus bewacht mein Dahinvegetieren
er ist der Wächter, der Schlüssel, das Tor
und ich
bin schwach
Sklave meiner Menschlichkeit
Abbild meiner Angst
spärliche Nüchternheit
verurteilt mich zum Tode
ein Platz an der Sonne
ein Leben ohne Lust
von nun an nur noch stille Ehrlichkeit
niemals mehr ein zweiter Blick
kein falsches Denken
und nirgendwo, da gibt es ich
ich zerreiß mich in ein Ganzes
grabe mich in Unschuld ein
zum Gott verkrüppelt
zum Leben verflucht
und ich bin einsam
weil nach mir
keiner ruft
im Innern meiner Ängste
im Innern meiner Liebe [Triebe] fand ich das Kind der Zeit
das Leben meiner Seele
Fragmenta
eine neue Flasche Wein zerbricht in meinem Kopf
verlaufene Augen ertrinken im Rauch
auf der Suche nach Geborgenheit
auf der Suche nach Liebe
auf der Suche nach dir
meine Ohren tasten in der dunklen Stille
können dein Lachen nicht finden
auch dein Duft fließt davon
ich sehe ihn fallen
er zerbricht
ein stechender Schmerz betäubt mein Denken
Leblosigkeit durchbohrt mein Herz
zitternde Hände wollten vergeben
ich schlug sie ab als Scherz
nun sitz ich hier auf diesem Stuhle
singe das bruchstückhafte Lied
ich schaue auf dein Bild im Innern
mein Atem friert
ich gebe auf
Fest der Gefühle
Kniend verstecke ich im Drecke mich
Ich bin außer mir
Nur der Mond spendet noch Licht
Meine Seele hat aus dem Körper sich befreit
Und die Aura von sich abgestreift
Freie Gedanken
Gebunden durch die Erinnerung und
Um die Erfahrung gewunden
Ich bin hier
Vor meinen Augen steht die Einsamkeit
Sie weiß nicht, daß ich sie seh‘
In sich selbst versunken stand sie da
Ich war froh, erleichtert gar
Auf einmal erdolcht mich das Geschehen
Ich spüre, wie Regungslosigkeit mich übermannt
Und ich muß sehen
Wie die Einsamkeit Gesellschaft fand
Eingekauert im Unterholz
Umringt von Dornen meines Stolz’s
Seh‘ ich meine Emotionen tanzen
Die Einsamkeit schreitet in Geselligkeit
Und Freude brachte ihnen Helligkeit
Sie feiern das Fest der Gefühle
An dem ich allein zugrunde gehe
Ich starr sie an voll Sehnsucht und Neid
Doch sie paart sich mit Selbstmitleid
Angst und Trauer kündigen sich an
Ihnen folgen Verzweiflung und Wahn
Das Fest der Gefühle
Gibt mir den Rest
Ich fall in mich zusammen
Und erkenne: Die Einsamkeit ist fortgegangen
So, daß nur noch ich mit mir alleine übrig bleib
Eingekauert im Unterholz
Umringt von Dornen meines Stolz’s
Seh‘ ich meine Emotionen tanzen
Die Einsamkeit schreitet in Geselligkeit
Und Freude brachte ihnen Helligkeit
Sie feiern das Fest der Gefühle
An dem ich allein zugrunde gehe
Allein
wieder in einem Tag voll Angst erwacht
den letzten Lebensmut zusammengekratzt
und ein Schimmer Hoffnung auf ihn geworfen
ich werde vom Schicksal belächelt
von der Gesellschaft ausgespuckt
ausgegrenzt und ausgestoßen
ich bin allein –
die Suche nach Worten
fand ihr Ende in der Stille
die Sprache verwahrloste
Ruin der Sinne
die Suche nach Gestik
fand ihr Ende im Krampf
der Körper verkam
Tränen im Sand
die Suche nach Mitleid
fand ihr Ende im Eis
der Glaube gab auf
zerbrochener Geist
ein schlagendes Herz war alles, was am Ende überlebte
die Liebe, die niemand sich wünschte, versiegte
und so tat ich am Ende, was mir bis hierhin half, zu sein
ich schlief ein letztes Mal weinend, ohne Tränen ein